Mit Frau Schmitz von Lukas Bärfuss bringt das Theater Weissglut eine amüsante wie auch tiefsinnige Komödie auf die Grünfelsbühne.
Mal Frau mal Mann, so wie es dem Gegenüber gerade passt. Das ist Frau Schmitz. Die wandelbare Figur verkommt zur ungewollten Projektsionsfläche. "Du hast nur gesehen was du sehen wolltest." Jeder und jede macht sich ein Bild von ihr, geleitet vom Eigeninteresse. Frau Schmitz wird Mittel zum Zweck. Ihr Chef setzt sie als harten Mann ein oder als verführerische Frau, je nachdem was die Gewinnmaximierung gerade verlangt. Die Personalchefin sieht in ihr die Möglichkeit ein leistungssteigerndes Reizklima zu schaffen.
Das Stück ist eine Farce über die Arbeitswelt, über ihr unerbittliches Streben nach Verwertbarkeit und den Umgang mit menschlichen Ressourcen. Gleichzeitig ist das Stück eine komische wie böse Abrechnung mit Rollenbildern, Zuschreibungen und Vorurteilen. Das Lachen in dieser Komödie ist ein Lachen über sich selbst. Sind wir doch alle Teil dieser Leistungsgesellschaft. Das Stück entlarvt ohne den Moralfinger zu erheben.